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Beitrag 1 von Ildikó von Kürthy

Schreiben wir gemeinsam! Über Angst.

Ich bin kein mutiger Mensch. Angst und Heißhunger auf kalorienreiche Speisen sind meine treusten Begleiter. Keine Angst zu haben, so versuche ich mir meine Feigheit schönzureden, ist letztlich ein Mangel an Phantasie. Ich verlasse sehr oft meine Komfortzone, ganz einfach weil ich mich viel schneller viel unwohler fühle als andere Leute. Das ist eine Frage der Sensibilität. Wo bei den meisten noch völlige Entspannung herrscht, hat für mich längst der Horrortrip begonnen. Kann ich meine größten Ängste loswerden? Oder muss ich mit ihnen leben lernen, so wie mit meinen X-Beinen und meinen angewachsenen Ohrläppchen.

Beitrag 2

Autor: Andi S.

Ich denke,
die größte Angst kommt daher,
den Mitmenschen und der Welt mit Ihren Ansprüchen nicht zu genügen,
verstoßen zu werden aus dem Schutz der Herde,
und sich alleine in der Wildnis durchzuschlagen zu müssen.

Man muss es mal ausprobieren mit etwas Mut,
ein bisschen unberechenbar und mit einem Augenzwingern,
seine Eigenheiten dem Umfeld zuzumuten,
erst finden das die Anderen vielleicht doof,
dann gewöhnen sich alle irgendwie dran,
am Schluss können die meisten einen doch leiden,
und finden es richtig cool ---- so wie man ist.

Oder man landet halt im Steinbruch und muss schuften,
aber diesen Preis würde ich dann auch zahlen, … für weniger Angst.

Man bekommt im Leben immer das ganze Sortiment an Gefühlen,
aber wenn man nicht gerade als emotionaler Kühlschrank seine Jahre verbringen will,
sollte man beständig mit seinen Empfindungen arbeiten und dazulernen.

Hey Gefühle, --- ich liebe Euch,
und Du Angst-Gefühl machst mir jetzt schon viel weniger Angst,
denn jetzt zeig ich Dir mal mein Mut-Gefühl, .....Du Angsthase

Kommentar von Ildikó von Kürthy

Das ist so richtig, lieber Andreas. In dem Wort "Zumutung" steckt ja auch das Wort "Mut"" Herzlich! Deine Ildikó

Beitrag 3

Autor: Sabine Lorenz


Liebe Ildiko,

Angst rettete unseren Vorfahren das Leben. In der Angst kann man schneller laufen.

Angst ist für mich etwas sehr anstrengendes. Es gibt ja so viele verschiedene Ängste, denen ich mich schon stellen musste, die ich überwinden konnte oder denen ich noch begegnen werde.
Ängste verändern sich im Leben, werden kleiner, aber auch größer, werfen Schatten.

Hier mein Tipp, gegen eben diese. Ich habe angefangen ein Glückstagebuch zu schreiben.
Was hat mich heute glücklich gemacht?
Stichpunktartig (in ein kleines Heft mit einem x-beliebigen Stift, ohne viel nachzudenken)schreibe ich meine Glücksmomente des Tages auf.Es sind die kleinen Alltäglichkeiten, die, wenn ich sie aufschreibe, die Skala so weit ins Plus bringen,das die Schatten nicht mehr so lang sind. Dann klopfe ich mir selbst auf die Schulter:"Gut gemacht,weiter so!"

Es grüßt die glückliche Sabine

Kommentar von Ildikó von Kürthy

Liebe Sabine!

Danke für diesen Tipp und für den kleinen Glücksmoment, den Du mir dadurch heute beschert hast!

Herzlich!

Deine Ildikóo

Beitrag 4

Autor: Claudia aus Berlin

Liebe Ildikó,

ich glaube, seit ich mich an irgendetwas im Leben erinnern kann, kenne ich dieses Gefühl. Es taucht immer wieder auf, aber es hat sich auch im Lauf des Lebens verändert. Als Kind haben mir große, fremde Tiere Angst gemacht und Geräusche im Dunkeln. Später hat sich dieses Gefühl verändert.

Heute ist es eher die Angst, die richtigen Weichen im Leben gestellt zu haben, richtig abgebogen zu sein. Bei den wichtigen Entscheidungen, die richtigen getroffen zu haben, weil sich vielleicht nicht alle später korrigieren lassen, obwohl die Hoffnung genau darauf am Ende stets überwiegt – die falschen Entscheidungen korrigieren zu können.

Aber wo wären wir überhaupt ohne all‘ die Gefühle, die vom Verstand abgekoppelt sind, wie Angst und Hoffnung? Sie helfen und leiten uns, auch wenn Angst sicherlich ein sehr lähmendes Gefühl sein kann, welches es zu überwinden gilt, um Dinge verändern zu können. Dazu muss man sich vor allem immer wieder bewußt machen, dass wir viel mehr selber in der Hand haben, als wir manchmal glauben.

Kommentar von Ildikó von Kürthy

Liebe Claudia,


Dein Angst-Text passt genau zu Deinem Hoffnungs-Text. Sie sind ein gutes Paar - das wacker miteinander durch Dein Leben schreitet :-)

Sei herzlich gegrüßt von Deiner

Ildikó

Beitrag 5

Autor: Christine Haas

Die Angst, ein immerwährender Begleiter auf unserer so kostbaren Lebensreise.
Doch woher kommt sie, warum bleibt sie und was macht sie mit uns.
Unsere Urangst ist sicherlich, das Wissen um unsere Vergänglichkeit, was bleibt von uns, was haben wir für Fehler gemacht und wie schwer wiegen sie.
Weiter die Angst etwas falsch zu machen, geprägt aus Kindheitstagen, nie etwas falsches tun oder gar sagen. Welche Konsequenzen müssen wir aus unseren Fehlern ziehen. Kindliche Fehler dürfen gemacht werden, doch was ist, wenn auf die kindlichen Fehlern harte, ungerechte Strafen folgen, dann wird die Angst geboren, die sich durch unser weiteres Leben zieht.
Diese Angst kommt manchmal ganz leise, schleicht sich ins Zimmer der Gedanken, summt ein kleines Lied, sie bleibt ein wenig und wir sind mutig genug sie zu vertreiben.
Aber nicht selten kommt unsere Angst auch laut mit viel Tamtam und lässt uns nicht atmen, lässt uns nicht sein wie wir so gerne sind. Sie bleibt, macht sich breit in den Gedanken, in unseren Worten und in unserem Befinden. Lähmt uns, weicht keinen Schritt zur Seite. Wir halten es aus, lassen es zu oder verkriechen uns in unser tiefstes Innerstes, hoffen auf das Licht am Ende des Tunnels. Angst entstanden aus alten Strukturen, geprägt von Menschen, die nicht erahnen konnten, was diese Angst aus uns machen wird.
Aus Angst entsteht die Traurigkeit, die uns einfach denkbar grundlos erfasst und es oft schwer macht unser so kostbares Leben mit allen Sinnen zu genießen.
Darum sollten wir versuchen der Angst ein Lächeln zu schenken, fällt es uns auch noch so schwer. Den nur wenn wir Lächeln kann die Dunkelheit der Angst mit einem kleinen Licht erleuchtet werden. Sie wird trotzdem ein Teil von uns bleiben, aber wir haben so die Möglichkeit unser kostbares Leben nicht im Dunkeln zu verbringen.
Lächeln wir unserer Angst entgegen und schauen was passiert.

Kommentar von Ildikó von Kürthy

Liebe Christine,


danke für Deinen wunderbaren, weisen Text. Die Vorstellung, dass wir uns selbst durch unser Lächeln und die Akzeptanz unserer Angst ein tröstendes Licht sein können, ist so warmherzig und hilfreich!

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!

Deine

Ildikó

Beitrag 6

Autor: Tanja Hanewald

Es gibt viele Ängste. Angst, etwas zu vergessen, Angst vor Prüfungen, Angst vor Ablehnung, Angst vor dem Tod. Aber wer beurteilt oder bewertet diese oder jene Angst? Wer teilt sie ein in "S", "M" oder "L"? Was für den Einen eine Lappalie darstellt, da fühle ich schon leichte Panik. Fühle ich mich deshalb oft mit der eigenen Angst alleine? Weil es Niemanden gibt, der ganz genau so fühlt wie ich, in einer ganz bestimmten Situation? Und was kann ich bitte tun gegen meine Ängste? Etwa... (was stand da nochmal in diesem Magazin..) Wegatmen?
Irgendwie tut sie mir leid, diese Angst, dieses Gefühl neben all den anderen Gefühlen. Immer ist sie negativ behaftet. Aber nicht ohne Grund, oder?
Innerhalb weniger Wochen hatte ich dreimal eine große Angst. Angst meine Mutter zu verlieren. Meine erste Reaktion war jedes Mal gleich. Mein Körper und mein Geist übernahmen die Entscheidung, in Panik auszubrechen. Eine so tiefsitzende Angst, ich war machtlos gegen sie. Und noch Wochen danach, bewegt und manipuliert sie meine Gedanken. Sie übernimmt die Führung, entscheidet für mich. Sie schüchtert mich ein und verhindert, dass ich lebe. Sie verhindert, dass ich mich freue. Wie paradox!
Letztendlich geht es (wie immer) um Entscheidungen. Ich entscheide mich, dieses Gefühl anzunehmen, zu durchleben und wieder ziehen zu lassen. Denn was kann schlimmer sein, als die Angst um meine Lieben? Zeit mit ihnen zu verpassen. Und zwar Zeit, in der ich mich so sehr freue, dass sie da sind. Die Angst, dass etwas passieren könnte, darf nie größer werden, als die Freude darüber, meine Herzensmenschen zu "erleben".
Was soll ich sagen... ich arbeite daran ;-)!

Kommentar von Ildikó von Kürthy

Liebe Tanja! 

Du hast so Recht – und genau daran arbeite ich auch. Dass die Angst vor der Zukunft nicht größer wird als die Freude am Jetzt. Danke, dass du mich daran erinnert hast, wie wichtig das ist! Allerherzlichste Grüße! Deine Ildikó

Beitrag 7

Autor: Christiane Seidel

Ängste, die habe ich mein ganzes Leben.Sie begleiten mich, warnen, unterstützen, machen achtsam. Manche brauche ich wie ein Klotz am Bein. Andere passen auf mich auf. 

Es fing an in der Schulzeit, ich war ein kräftiges Kind. Ich wurde (heute würde man sagen) gemobbt. Jeden Tag die Angst in die Schule zu gehen, irgendwann die Entscheidung, etwas an meinem Äußeren zu ändern. 

Dann kam die Pubertät. Mit ihr die Ängste vor einem atomaren Krieg, vor den Noten in der Schule, später Angst vor der PKW Prüfung, vor der Abschlussprüfung zur Bankkauffrau. 

Also Ängste wie ein roter Faden. Auch heute
mit 50 begleiten sie mich. Allerdings gerate ich nur noch ab und an in blinde Panik. An einige habe ich mich gewöhnt und schmunzle drüber, auch weil sie immer wieder in veränderter Form auftreten. Einige haben mich so im Griff, dass ich nicht mehr Fliege, selten einen Aufzug benutze.

Eine große Angst habe ich noch - nein nicht die Angst vor dem Tod, sondern vor den Schmerzen beim Sterben, oder einer schlimmen Krankheit.
Nicht zu vergessen, die Angst vor der Zerstörung der Erde, Trinkwasserknappheit, einem Krieg, dass meinen Kinder oder Lieben etwas zustößt……. 
Ich hoffe, ich habe Ihnen/ euch jetzt keine Angst gemacht.

Kommentar von Ildikó von Kürthy

Mir nicht! Ich bin ehrlich gesagt immer ein wenig erleichtert, wenn ich höre, dass andere sich mit ähnlichen Gedanken plagen. Herzlich!